Zeichen für Solidarität und Toleranz – Stolpersteine in Uelzen gereinigt
Zeichen für Solidarität und Toleranz, gegen Rassismus und Antisemitismus: Stolpersteine in Uelzen gereinigt
Am Sonntagmittag fand vor dem Dr.-Peter-Struck-Haus in Uelzen eine Reinigungsaktion statt, organisiert von den Jusos Uelzen/Lüchow-Dannenberg, dem SPD-Ortsverein Uelzen und dem Landtagsabgeordneten Jan Henner Putzier. Über ein Dutzend engagierte Freiwillige kamen zusammen, um die 17 Stolpersteine, die an das Schicksal der Uelzener Opfer des Nationalsozialismus erinnern, zu reinigen.
Jeder Stolperstein verweist auf einen Menschen, darunter Max Lerner, der ab 1893 in Uelzen lebte, dort verschiedene Geschäfte betrieb und 1938 ins KZ Sachsenhausen deportiert wurde. Nach Zwangsverkäufen seines Eigentums lebte er später in einem Judenhaus. 1942 wurde Lerner von Hamburg nach Theresienstadt und schließlich nach Treblinka deportiert, wo er starb. Am 8. Mai 1945 wurde er für tot erklärt.
Ein weiteres Schicksal war das von Flora Eichmann, die ab 1885 in Uelzen lebte und bis 1938 als Klavierlehrerin arbeitete. Sie wurde 1942 von Hannover nach Theresienstadt und später nach Treblinka deportiert, wo sie am Tag ihrer Ankunft ermordet wurde.
Die Reinigungsaktion ist ein deutliches Zeichen für Solidarität und Toleranz gegenüber Menschen jüdischen Glaubens in unserer Gesellschaft. Auch 79 Jahre nach dem Holocaust ist es unerlässlich, die Erinnerung wachzuhalten. Die Stolpersteine laden Spaziergänger dazu ein, innezuhalten und über die Geschichte nachzudenken. Sie sollen anregen, das eigene Verhältnis zu den Themen Erinnerung und Toleranz zu reflektieren – besonders in diesen Zeiten.